Trockenmauern

Was sind Trockenmauern?

Trockenmauern sind die wohl älteste Form des Mauerbaus ohne Vermörtelung. Man findet sie in der Schweiz mehrheitlich an südexponierten Lagen in Rebbaugebieten. Oft haben sie dabei neben der Stützfunktion auch eine messbare Verbesserung des Mikroklimas zur Folge. Vielerorts, zum Beispiel im Jura, sind sie Grenzbezeichnungen und praktische Weidezäune. Sie sind "Stumme Zeugen vergangener Handwerkskunst", wie im schönen Büchlein „Trockenmauern“ der Stiftung Umwelteinsatz Schweiz zu lesen ist.

Sie sind aber auch Naturelemente sowie Kinderstube und Lebensraum für Reptilien und Insekten. Wärme- und trockenheitsliebende Pflanzen, die eine karge Umgebung brauchen, fühlen sich da wohl.

Warum Trockenmauern?

Es gibt zahlreiche Gründe und Möglichkeiten, Trockenmauern zu bauen. Bedeutend sind  Funktion, Lage, Zweck und Ziel, die eine Trockenmauer zu erfüllen hat. Muss sie stabilisieren, ist sie an einer Steillage oder im flachen Gebiet, ist sie gut besonnt oder auch beschattet? Bietet sie Lebensraum für Fauna und Flora?

Der Bau einer Trockenmauer muss gut überlegt sein, damit sie auch sinnvoll ist und eine entsprechende Wirkung hat. Entscheidend ist, dass sie mit Material aus der nahen Umgebung gebaut wird und sich ästhetisch in die Landschaft einfügt.

Wir haben an den unterschiedlichsten Orten, zu den vielfältigsten Anforderungen viel Erfahrung gesammelt bei der Erstellung von Trockenmauern. Im Feld arbeiten wir ausnahmslos mit Profis zusammen. Wir beraten Sie, klären ab, regeln die Finanzierung und organisieren den Bau vor Ort.

Ob im Feld, am Hang, Steil- oder Flachlage, wir arbeiten ausnahmslos mit erfahrenen, professionellen Trockenmaurern zusammen. Und garantieren 1A Qualität in jeder Hinsicht.

Referenzprojekte

Rebberg Stampbach, Gunten

Im Rebberg Stampbach wurden im September 2011 drei neue Trockenmauern entlang des Pilger- resp. Wanderwegs gebaut, eine davon doppelstöckig, total rund 70 m². Sie alle befinden sich auf dem Grundstück und im Besitz der Eigentümergemeinschaft Woker, Bern und Gunten.

Die Mauern hier haben in erster Linie eine Stützfunktion. Gleichzeitig sollte aber auch mehr Lebensraum für die gefährdete Schlingnatter geschaffen werden, die sehr versteckt und heimlich lebt. Die Trockenmauern bieten ihr ein gut besonntes und wenig gestörtes Habitat. Da sich die Schlingnatter vor allem von Eidechsen ernährt, ist für sie das Vorhandensein einer ausreichend grossen Eidechsenpopulation überlebenswichtig. Auch sie sind auf Mauern mit Ritzen und Verstecken angewiesen.

Für dieses Projekt war das sehr steile Gelände ohne direkte Zufahrt eine besondere Herausforderung. Transporte und Umladung des Materials erfolgten rund 400 m von der Baustelle entfernt.

Projektleitung: Verena Wagner in Zusammenarbeit mit Roland Wenger, Gartenbau, Tom Wizemann und Simon Winzenried, Salamandra Bern sowie Stefan Spörri, Gemma, Glarus.

Mithilfe von Freiwilligen der Bank Crédit Suisse, Lernende der Gartenbauschule Hünibach und Freiwillige von Pro Natura Region Thun

Schintere, Franzosenweg, Thun

In der Schintere wurde den Zielarten Laubfrosch und Zauneidechse durch mehrere rund 1 m hohe Trockenmauern mit mehrheitlich runden Steinen (analog Aaresteine in nächster Umgebung) ein weiterer, warmer Landlebensraum gebaut. Mit den Mauern sollte ebenfalls eine Verbesserung des Mikroklimas inkl. Windschutz rund um die Stillgewässer erreicht werden.

Im Besucherteil wurde eine rund 30 m lange Trockenmauer erstellt, mit unentgeltlich organisiertem Material aus einem Abbruch in Oberhofen und Sitzgelegenheiten aus Holz.

Das Areal befindet sich im Besitz von Pro Natura Region Thun und Pro Natura Bern.

Projektleitung Verena Wagner und Roland Wenger, Gartenbau.

Mithilfe von Freiwilligen von Pro Natura Region Thun im Gelände. Im Besucherteil bauten die Lernenden der biologisch-dynamischen Gartenbauschule Hünibach unter Leitung von Roland Wenger Gartenbau und Simon Winzenried von Salamandra. Mehrere Bauetappen, total rund 11 Tage.